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Glaukom-IGel



Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

was ist ein Glaukom?

Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, ist eine der häufigsten vermeidbaren Ursachen für Blindheit. Hauptmerkmal des Glaukom ist ein Sehnervenschaden, meist verursacht durch erhöhten Augeninnendruck.

Im Augeninneren ist ein gewisser Druck notwendig, damit das Auge seine Form behält. Anderenfalls würde es wie ein Fahrradschlauch, aus dem die Luft entwichen ist, zusammenfallen und könnte nicht länger seine Funktion erfüllen. Wesentlich für die Erzeugung diese durchaus erwünschten Augeninnendrucks ist das Kammerwasser, eine glasklare Flüssigkeit, die im vorderen Abschnitt des Auges zwischen Hornhaut, Iris und Linse zirkuliert.

Gebildet wird das Kammerwasser im Ziliarkörper, der hinter der Iris gelegen ist. Durch ein feines, an eine Drainage erinnerndes Kanalsystem, dem sog. Schlemmschen Kanal, wird es nach einer gewissen Zeit wieder aus dem Auge abtransportiert. Zwischen Produktion und Abfluß von Kammerwasser besteht im Auge normalerweise ein delikates Gleichgewicht.

Wenn dieses Gleichgewicht gestört wird, meist durch eine Behinderung in den Abflußwegen, steigt der Augeninnendruck an - der erste Schritt zum Glaukom liegt vor.

Nach neuesten Erkenntnissen ist der Augendruck nur ein Baustein zur Entstehung eines Glaukoms. Als Sonderform gibt es auch ein Glaukom ohne erhöhten Augendruck. Deshalb ist die augenärztliche Beurteilung des Sehnervenkopfes eine entscheidende Untersuchung.

Typischerweise bereitet das Glaukom keine Schmerzen. Das Auge sieht, betrachtet man es im Spiegel, ganz normal aus. Die zentrale Sehschärfe bleibt oft bis in die Spätstadien erhalten. Die Peripherie - der Randbereich - des Gesichtsfeldes leidet jedoch viel schneller unter dem erhöhten Augendruck. Allerdings widmen wir beim Sehakt der Peripherie längst nicht soviel Aufmerksamkeit wie dem Zentrum.


Daraus folgt:

Das Glaukom kann man selbst praktisch nicht bemerken, sondern man muß sich darauf untersuchen lassen. Dies ist die einzig wirklich sichere Möglichkeit, diese Erkrankung mit Gewißheit auszuschließen.


Besonders wichtig ist dies übrigens für Menschen, in deren Familie bereits ein Glaukom aufgetreten ist.

Wie untersuchen wir Sie?

Um Ihren Augeninnendruck zu prüfen, wenden wir eine Methode an, bei der Sie so gut wie nichts spüren. Mit dem Applanationstonometer stellen wir den Augendruck fest. Um eventuelle Schäden am Sehnervenkopf und dem zentralen Teil der Netzhaut zu erkennen, gibt es ein Untersuchungsgerät, welches den Augenhintergrund mit einer starken Lichtquelle ausleuchtet. So läßt sich die sog. glaukomatöse Exkavation (Eindellung) des Sehnervenkopfes feststellen.

Bei einem Glaukomverdacht gibt es einen weiteren Test: die Gesichtsfelduntersuchung: In einem Testgerät erscheinen verschiedene Lichtpunkte an unterschiedlichen Stellen. Werden sie gesehen, signalisiert man dies mit einem Knopfdruck. So lassen sich glaukombedingte Ausfälle im Gesichtsfeld prüfen.

All diese Untersuchungen nehmen nicht viel Zeit in Anspruch und sind schmerzlos. Aber sie können helfen, ein Glaukom rechtzeitig zu entdecken.

Wann ist eine Untersuchung angezeigt?

Wir empfehlen Ihnen, eine Glaukomvorsorge bis zum 40. Lebensjahr alle drei Jahre, zwischen dem 40. bis 50. Lebensjahr alle zwei Jahre und ab dem 50. Lebensjahr jährlich durchführen zu lassen.


Was ist jetzt notwendig?

Zunächst beantworten wir gerne Ihre weiteren Fragen. Wenn Sie wünschen, daß wir die Vorsorgeuntersuchung auf Glaukom bei Ihnen durchführen, vereinbaren Sie bitte mit uns einen Termin. Da Sie hierfür Privatpatient, jedoch gleichzeitig bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, ist eine schriftliche Erklärung notwendig, die wir gemeinsam vorher mit Ihnen besprechen. Wir sagen Ihnen auch, was wir nach der amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) berechnen werden (Kosten zur Zeit € 19,-).

Sollte sich bei dieser Untersuchung ein konkreter Verdacht ergeben, empfehlen wir Ihnen eine Untersuchung des Gesichtsfeldes. Die Kosten hierfür übernimmt dann wieder Ihre Krankenkasse.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Patienten-Infothek


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